Ja, Liebe
Ja, Liebe

Ja, Liebe

„Einsam die Nächte, die wir manches Mal nicht zusammen sein konnten, einsam die Nächte und die Tage. Seit du gegangen bist und nie mehr zurückkommen kannst.“

Hab dich so oft Nachts beobachtet.

Immer wieder und eine ganze Weile noch, nachdem ich zu dir unter die Decke gehuscht bin, morgens, in der Dämmerung des neuen Tages. Hast dich dann immer im Schlaf eng an mich gekuschelt und zufrieden gegrummelt. Hab immer tief eingeatmet, was ich von dir bekommen konnte, von deinem Geruch, deinem Duft, so Du. So sehr Du. Warst so schön, für mich und für immer. Niemals ist mir jemand wie du begegnet, andere, aber niemand wie du. Niemand, dem ich so sehr auf diese ganz bestimmte Art von Nähe vertrauen konnte. Weil du Geduld mit mir hattest, Geduld mit dir, mich zu verstehen und kennen zu lernen. Hast gespürt, dass ich es irgendwann schaffen werde bei dir anzukommen. So wie du es dir gewünscht hast, so, wie wir beide es uns gewünscht haben. Du und ich und davon ganz viel. Wenn du bei mir warst, wenn du mit mir gesprochen hast, wenn deine Blicke, ehrlich und berührend zutraulich mein Herz getroffen haben, dann hab ich dich umso mehr geliebt.

Wobei das eigentlich unmöglich war, dich noch mehr zu lieben.

Das Wort „Herzensmensch“ hatte für mich mit dir eine Bedeutung bekommen. Bin, wenn es um dich ging, immer wieder ins Schwärmen geraten, so wie meine Gedanken, die so oft um dich geschwärmt sind. So, wie du warst, was du für mich gewesen bist.

Ich konnte nie von dir lassen. Nicht auf so eine komische Art, nein, auf eine ganz selbstverständliche und friedliche Art, wenn man seinem, diesem einen Menschen begegnet ist. Wenn es Liebe ist, wenn man sich gar nicht mehr vorstellen kann und konnte, ohne den Anderen zu sein. Jeden Tag und jede Stunde, jede Sekunde, die wir zusammen, die wir ganz nah beieinander waren und durften. So lange unsere Zeit wollte.

Einsam die Nächte, die wir manches Mal nicht zusammen sein konnten, einsam die Nächte und die Tage. Seit du gegangen bist und nie mehr zurückkommen wirst. So schwer und so dunkel, die Zeiten ohne dich. Ohne dich, ohne deine Gewohnheiten, deine Marotten, ohne all die so liebgewonnen Dinge, die so Du waren. Ohne dich.

Ohne dich.

Niemand sieht meine Tränen, niemand findet in meinem Blick den Schmerz um dich, niemand sieht meine Verlorenheit. Und meine Sehnsucht. Niemand weiß wirklich, wie fassungslos ich geblieben bin, wie sehr es mich gebrochen hat und ich trotzdem noch da bin. Und du nicht mehr. Wir sind uns vor so vielen Jahren über den Weg gelaufen und mit einer unglaublichen Wucht aufeinander geprallt. Du hast mir gezeigt wie es ist, zu lieben. Und geliebt zu werden. Du warst es, mit dem ich ohne Angst Vertrauen buchstabieren konnte, du warst es.

Du.

Du hast meine Ängste und mein Misstrauen vergangener Zeiten einfach weggeliebt. Ich konnte es endlich zeigen, und leben, dieses Gefühl vom Lieben. Hab irgendwann verstanden, was du immer von mir wolltest und ich mich lange nicht gewagt hatte, zu offenbaren, aus Angst, es könnte nicht gut aufgehoben sein, dieses Gefühl. Zu dir. Bei dir. Das, was ich dir dann endlich geben konnte, ohne Furcht und voller Vertrauen, ist nicht viel und alles, was jemand wie du verdient hatte zu bekommen. Ein schönes, starkes Stückchen „Wir“, ein zartes, filigranes Etwas, erwachsen aus den Fasern meines Herzens, unserer Herzen. Hab’s so lange gesucht und nicht mehr erwartet, dieses liebende Pochen in meiner Brust, dieses unglaubliche Gefühl vom Angekommensein, dieses Gefühl von Zuhause.

Verloren.

Alles verloren und doch ist alles noch da. Erinnerungen. Gefühle. Meine Liebe zu dir. Manchmal hat es weh getan, dich zu lieben, dann, wenn wir Streit hatten und uns angezickt, oder nicht miteinander gesprochen haben, stur wie wir beide sein konnten. Jetzt tut sie weh, diese Liebe zu dir. Jeden Tag, jede Stunde und jede einzelne Sekunde.

Weil es dich nicht mehr gibt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert