„Für einen Moment. Für einen Augenblick.“
manchmal
nur für einen Moment
für einen Augenblick
dann
wenn sie so schwer sind
so unerträglich
meine Gedanken
meine Erinnerungen
an Dinge
an Erlebtem
an die ich
an das ich nicht denken
nicht erinnert werden mag
und es trotzdem geschieht
zuweilen
es wiederkommt
dieses Denken
dieses Erinnern
so ungewollt
so unverschuldet
und doch so schuldig
anfühlend
dann
wenn nichts zu helfen scheint
wenn nichts zu erleichtern
nichts fortwischend genug zu sein scheint
dann nehme ich mich
meine Gedanken
und Erinnerungen
nehme meinen Schmerz
und meine Wortlosigkeit
in solchen Momenten
der Unerträglichkeit
meines Gedanken- und Gefühlwirrwarrs
nehme mich selbst an die Hand
nehme mich
und zerre mich hinaus
in die Weiten
der natürlichen Unendlichkeit
gebe mich hin
der Geborgenheit
der Leichtigkeit
ihres Seins
und meiner
manchmal verlorenen
und wiedergefundenen Friedlichkeit
dann
lasse ich mich fallen
ohne zu fallen
atme tief durch
und horche in mich hinein
lausche den Melodien
des Windes
der auf die passenden Worte wartet
um im Einklang weiterzuziehen
im Takt der bittersüßen Leichtigkeit
nehme sie
meine Gedanken und Erinnerungen
formuliere sie
auf dass sie im Gleichklang hinfort wehen
aus meinem Kopf
aus meinem Fühlen
mit seinen Melodien
für diesen Moment
für diesen Augenblick
bis ich mich wieder an die Hand nehmen muss
